Der Orientalische Tanz ist ein interpretativer Solotanz, der ursprünglich in improvisierter Form dargeboten wurde.Teilweise definiert durch die Musik, zu der er getanzt wird, kommen in seinem professionelleren Genre raffinierte Isolationstechniken zum Einsatz, die Talent, Training und künstlerische Sensibilität verlangen. Seine stilistischen Varianten, die sich von Land zu Land unterscheiden, sind von der typischen Musik und den traditionellen Tänzen der jeweiligen Regionen geprägt.
Als Tanz der Freude und des Festes wurde er von Menschen immer schon Zuhause und bei besonderen Feierlichkeiten getanzt. Darüber hinaus gab es die Subkultur der professionellen Tänzerinnen und Musiker, die zur Unterhaltung bei öffentlichen Ereignissen und in den Häusern der Reichen auftraten.
Die Atmosphäre des 20. Jahrhunderts bot den Hintergrund für die Weiterentwicklung des Tanzes in seiner mehr theatralischen Form. Viele dieser Innovationen sind dem Einfluss von Bedia Masabni zu verdanken. Ursprünglich eine Schauspielerin, eröffnete sie 1962 in Kairo das „Casino Opera”, das untertags als Tanzschule diente und abends als Varieté Theater, in dem besondere Tanz- und Musikprogramme dargeboten wurden. Zu den Innovationen, die sie einführte, gehörte der Einsatz von Choreografie und Gruppentänzen sowie eine stärkere Einbeziehung des Raumes in den Tanz. Sie erweiterte und verfeinerte die Sprache des Tanzes im Einklang mit ihrer Vision von Eleganz und Würde der Bewegung. Zum Ausdruck kam diese Entwicklung in den Filmen der goldenen Ära der ägyptischen Filmindustrie, die von den 30er Jahren bis zu den 50er Jahren dauerte.
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